Auszüge aus der Laudatio auf Maren Kroymann / Prix Pantheon 2014

Auszüge aus der Laudatio auf Maren Kroymann / Prix Pantheon 5. Juni 2014 
Von Elke Heidenreich

Die Preisträgerin des Prix Pantheon in der Sparte „Reif & Bekloppt“ ist Schwäbin, sie spricht außer Schwäbisch Hochdeutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch, sie hat rotblondes Haar und graugrüne Augen und ist 174 groß und kann singen, tanzen, schauspielern, denken, schreiben- und auf der Bühne ist sie einfach eine Granate. Es ist Maren Kroymann.

Und Maren, dieses Jahr wirst du ja 65, nie hast du aus deinem Alter und den dazugehörigen Falten und Folgen ein Theater gemacht .... Dein Programm „In my sixties“ ist umwerfend, wir hören unsere alten Lieblingslieder und sehen eine Frau, die die Sixties im eigenen Leben lässig wegsteckt, danke schon allein dafür! Manchmal hab ich den Eindruck, heute muss alles unter dreißig sein, und dann kommst du und sagst: pah. In your sixties. Vorher waren es zehn Jahre die „Gebrauchten Lieder“, die du für uns wieder ausgegraben und gesungen hast, ich konnte das gar nicht oft genug hören. Es ist so herrlich, dass sich jemand wie Du auch dazu bekennt, eine Schlagertante zu sein.

Denn Du kannst nicht nur was, Du bist auch noch eine der gescheitesten Personen, die ich kenne. Deine Zwischentexte sind gut, das frühe Kabarett, das Du als eine der ersten Frauen gemacht hast, als erste Frau mit eigener Fernsehsendung in Sachen Kabarett, war intelligent und witzig. Du bist eine mitreißende, überzeugende Schauspielerin. In einem Interview hast du mal lachend gesagt, „Das alles ist eine ins Berufliche gewendete individuelle Prägung, und aus der mach ich was.“ Das heißt: Sachen, an denen Du Spaß hast, die machst Du zu Deinem Beruf, und das hört sich dann total leicht und einfach an – aber ich weiß auch oder ahne es, wie viel Disziplin, Können, Training, Ausbildung hinter all dem steckt. Nur mal so mit Talent, das hält ein, vielleicht zwei, drei Jahre. Du machst das über vierzig Jahre. Das muss man erst mal können. ...

Du warst die erste Frau mit einer komischen Sendung im Fernsehen, und es war gar nicht so leicht für Frauen, als komische Figur die Zuschauer zu erobern. ... Du bist klug, sexy und komisch, liebe Maren. Deine Rolle als Frauenärztin in der großartigen Serie von Doris Dörrie, „Klimawechsel“ das war mit das Beste, was je im deutschen Fernsehen lief, und Dich da zu sehen war eine unbändige Freude. Du hast Filme gemacht mit Hape Kerkeling, mit Helmut Dietl und Sönke Wortmann, du hast in Fernsehproduktionen mitgespielt, die wir nicht vergessen, „Seitensprung“, „Freier Fall“, „Schande“, du warst Kommissarin und Nachtschwester und: Du warst immer gut. ...

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