KROYMANN erhält den Grimme-Preis 2018!

Hurra Hurra Hurra! Die erste Folge unserer Sketch-Comedy KROYMANN erhält den Grimme-Preis 2018 in der Kategorie Unterhaltung. Die Preise werden bei der 54. Grimme-Preisverleihung am 13. April 2018 in Marl vergeben.

Das ist die tolle Jurybegründung:
"KROYMANN ist komisch. Lustig im ganz elementaren Sinne, dass es zum Lachen reizt. An unerwarteter Stelle – aber auch dort, wo man die Pointe schon seit Minuten kommen sieht, einfach, weil sie dann doch gar so gelungen gesetzt ist. Der Hinweis auf die Komik ist deshalb wichtig, weil „Kroymann“ nicht nur dafür ausgezeichnet wird, dass es außerordentlich unterhaltsame Satire bietet.

Maren Kroymann gehört seit 30 Jahren sozusagen zum festen Inventar des deutschen Fernsehens. Ihre ersten Rollen an der Seite von Robert Atzorn in „Oh Gott, Herr Pfarrer“ oder als „Vera Wesskamp“ etablierten sie, wenn zunächst auch im trivialen Fach, als ernsthafte Schauspielerin. Ihr satirisches Potential brachte sie bereits von 1993 bis 1997 mit „Nachtschwester Kroymann“ zur Entfaltung. Mit „Kroymann“ knüpft sie an dieses Format an und bringt es mit Charme, Witz und Ironie zur Vollendung.

Überraschend ist vor allem die anarchische Härte, mit der hier im Öffentlich-Rechtlichen die üblichen Stereotype aufs Korn genommen werden. So halten es Bankchefs für einen „Gleichstand“, wenn beim Einstellungsgespräch ein Rollstuhlfahrer und eine Frau gegeneinander antreten. Den rasch eskalierenden Überbietungswettbewerb (Lesbisch! Moslem! Jüdischer Großvater, aber „leider“ nur in Theresienstadt, nicht in Auschwitz) entscheidet dann die Kandidatin mit einem Tourette-Anfall für sich, in dem sie die anwesenden Gockel trefflich beschimpft. Der Clip zur Szene machte, sozusagen als Auskopplung, sogar eine verdiente virale Karriere im Netz.

Spürbar ist die Handschrift des „Creative Producer & Head Author“ Sebastian Colley („Neo Magazin Royale“), der seine Arbeit kongenial in den Dienst der Persönlichkeit von Maren Kroymann stellt. Auch dann, wenn sie mit Schauspielern agiert, die allesamt hochkarätig und überdies oft genrefremd sind – wie etwa Claude-Oliver Rudolph, Thomas Heinze oder Walter Kreye. Die Präsenz von Cordula Stratmann, Annette Frier und Maximilian Meyer-Brettschneider (als Emmanuel Macron) machen aus „Kroymann“ auch so etwas wie eine Ensemble-Arbeit. Der Kunstgriff, immer wieder als „sie selbst“ aufzutreten, verleiht der Serie eine erfrischende Authentizität.

Timing, Ton und Themen sitzen. Konzessionen ans Publikum werden keine gemacht, Erwartungen gerne gebrochen. Über das Handwerkliche hinaus sei gesagt, dass seit „Ladykracher“ – und weit über dem schenkelklopfenden Niveau der „Ladies Night“ beim WDR hinaus – niemand mehr feministische Anliegen mit einer so feinen Nonchalance zur Geltung gebracht hat wie Maren Kroymann. Was ist mit der alten Feministin, die sich bei „Femen“ engagieren will? Wie reagiert eigentlich Brigitte Macron darauf, dass ihr Mann offenbar Angela Merkel attraktiv findet? Wie fühlt es sich an, in Talkshows fortwährend unterbrochen zu werden? Hochaktuelle Fragen – von der #MeToo-Debatte bis zur AfD – werden hier in kleine Kammerspiele gegossen, die bei aller Freude an der spitzen Pointe eindeutige Antworten nicht schuldig bleiben. Bei „Kroymann“ wird Haltung zu Unterhaltung. Eine Fortsetzung erscheint der Grimme-Jury dringend."

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